UNSER PROJEKT

Dekoloniale Bildung für Berlin-Mitte

Die aktuelle Geschichte Deutschlands, Europas und der Welt im Allgemeinen ist von verschiedenen Aspekten des Erbes des europäischen Kolonialismus durchdrungen. Die Art und Weise, wie wir heute leben, hat tiefe Wurzeln in der Geschichte der Unterdrückung und Ausbeutung durch den Kolonialismus. Die sich daraus ergebende Verantwortung Berlins und Deutschlands beginnt erst in jüngster Zeit breiter öffentlich diskutiert zu werden. In Schulen hat das Thema Kolonialismus bisher wenig Raum in Berliner Lehrplänen eingenommen, insbesondere als aktuelles, nicht rein historisches Thema. So blieben die bis heute andauernden Folgen des Kolonialismus, wie sie sich in Rassismus, Flüchtlingsbewegungen und globalen wirtschaftlichen Ungleichheiten zeigen, in Bezug auf ihre historischen und globalen Zusammenhänge weitgehend dethematisiert. Wie aus dem Kolonialismus stammende Stereotypen, Handlungslogiken und strukturelle Formen weiterhin wirksam sind, kann deswegen nur unzureichend erkannt und kaum fundiert diskutiert werden, obwohl ein gesteigertes Interesse öffentlich wahrnehmbar ist.

Wir bieten für Schulen, Bildungseirichtungen und Multiplikatoren Workshops an

Mit diesem Projekt wollen wir eine entwicklungspolitische Bildungsarbeit spezifisch in Berlin-Mitte leisten, um die Sensibilisierung der Mehrheitsgesellschaft für dieses Thema in den Schulen (Schüler:innen und Lehrkräften) zu stärken und die im Bezirk Mitte große und wachsende Zahl von Schüler:innen und Lehrkräften mit (familiären) Migrations- und Rassismuserfahrungen zu unterstützen. Es antwortet auf die inzwischen vermehrt und zahlreich an uns und besonders an unsere Mitgliedsorganisationen, die bereits in der Bildungsarbeit an Schulen im Rahmen des Globalen Lernens oder von Antirassismus-Maßnahmen tätig sind, herangetragenen Anfragen von Schulen, zu diesem Thema mehr anzubieten. Diese ausgesprochenen Bedarfe übertrafen bislang schon bei Weitem das, was einige unserer Mitgliedsvereine bereits ohne eine spezielle Förderung, stattdessen etwa über Förderungen im Bereich des Globalen Lernens anzubieten bemüht waren.

Unsere Themen

  • Kolonialen Vergangenheit und ihren Auswirkungen für ein besseres Verständnis der heutige Welt und unserer Verantwortung
  • Kolonialgeschichte: Aufarbeitung mit Zeitzeugen/Videomaterial u.v.m.
  •  Überwindung von koloniale Kontinuitäten

Hierzu ist es wichtig zu betonen, dass es an Berliner Schulen nicht nur einen Mangel gibt zum Wissen über die Kolonialgeschichte Deutschlands, sondern auch über das Wissen darüber, wie dieser Teil der Geschichte gemeinsam, ohne Stereotype zu reproduzieren, aufgearbeitet werden kann. Viele engagierte Lehrer:innen müssen sich ihre Informationen zu diesen Themen mit viel Eigeninitiative selbst aneignen. Doch dazu bleibt oft auch bei bestem Willen im Schulalltag nicht ausreichend Zeit und Kraft. Zugleich sind viele von ihnen als weiße Personen selbst in einer Weise sozialisiert, dass sie, oft unbeabsichtigt, weiß-privilegierte und eurozentristische Sichtweisen innerhalb ihres Unterrichts reproduzieren. Wir sind davon überzeugt, dass der Weg der Bildung ein geeignetes Instrument ist, um die Mentalität der Menschen so zu verändern, dass die gewaltigen globalen Herausforderungen, die zu vermitteln sind, auch lokal gestellt werden und solidarisch angegangen werden müssen. Dafür wird es nötig sein, koloniale Kontinuitäten zu überwinden, um zu partnerschaftlichen Beziehungen auf Augenhöhe zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden und zwischen der Mehrheitsgesellschaft und den Migrantencommunities in Berlin-Mitte zu gelangen, um sich den Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung gemeinsam verantwortlich stellen zu können. Die Integration kolonialkritischer Inhalte im Schulunterricht und die Förderung einer umfassenden Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit und ihren Auswirkungen sind notwendig, um ein besseres Verständnis für die heutige Welt und die Verantwortung Berlins und Deutschlands zu schaffen.

Projekttage und Fortbildungen zu Themen wie Postkolonialismus, fairer Handel, Antirassismus

als Ergänzung zu den Angeboten des Globalen Lernens

Die ständigen Anfragen mehrerer Berliner Schulen an uns bzw. unsere Kooperationspart:innen, mehr Projekttage und Fortbildungen zu Themen wie Postkolonialismus, fairer Handel, Antirassismus, umzusetzen, sind stark angewachsen. Durch Expert:innen mit Migrationsgeschichte aus dem globalen Süden, die sich auf Themenbereiche der Dekolonialisierung in den Bereichen Politik/Wirtschaft/Sozialkunde und Kultur (für Toleranz) fokussieren, möchten wir Schüler:innen und Lehrkräften in Berlin-Mitte die Möglichkeit geben, sich über der Thematik Dekolonisierung vertiefend zu informieren, um die Dekolonisierung Berlins bzw. Deutschlands mitzugestalten. Melden Sie sich bei uns! Gemeinsam gestalten wir weiterhin ein besseres Berlin!